Was macht ein Seehundjäger?

Seehunde sind die wohl bekanntesten tierischen Bewohner des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Und wenn ein junger Seehund heulend allein am Strand entdeckt wird, ist die Expertise des örtlichen Seehundjägers gefragt.

Karl-Heinz Kolle ist örtlicher Seehundjäger

Wenn ein vermeintlich hilfloses Tier entdeckt wird ist er es, der als erster vor Ort ist, um die Situation sachkundig einzuschätzen: Ist die Robbe krank, verletzt oder geschwächt – oder braucht sie einfach, zum Beispiel nach einem Sturm, der sie vom Muttertier getrennt hat, ein wenig Ruhe? Nicht immer ist ein Eingreifen des Menschen erforderlich – auch wenn ein kleiner Seehund noch so jämmerlich ruft (daher der Name „Heuler“). Dieses Heulen soll der Mutter den Weg zum „verloren gegangenen“ Nachwuchs weisen.

Der Seehundjäger wird entweder von den "Findern" eines Heulers oder von den Behörden zur Hilfe gerufen. Vor Ort entscheidet der Seehundjäger, ob das Tier einfach in Ruhe gelassen werden sollte, oder ob es zur Seehundstation in Friedrichskoog gebracht wird, wo es auch tierärztlich genau untersucht werden kann.


Seehund mit Heuler